Sicherheit 2025: Die Top-Trends, die kein Unternehmen ignorieren kann

Die Welt wird immer vernetzter – und damit auch die Bedrohungen. Egal, ob physisch oder digital: Unternehmen stehen vor Herausforderungen, die sich nicht mehr in altbewährte Muster pressen lassen. Die Burgmauern? Einst ein starkes Bild für Sicherheit. Heute ein nostalgischer Rückblick auf einfachere Zeiten. Bedrohungen machen vor keiner Grenze Halt – weder im digitalen Raum noch in der physischen Welt.

Die Lösung? Offen bleiben für neue Ansätze, Technologien, und Trends. Hier sind die fünf wichtigsten Entwicklungen, die Unternehmen bis 2025 auf dem Radar haben sollten – plus ein Bonus-Trend, der niemanden kaltlassen wird.

1. OSINT: Die Welt außerhalb der Mauern

Open Source Intelligence (OSINT) ist keine Zukunftsvision mehr – es ist die Gegenwart, und es wird immer relevanter. In einer Welt, in der Bedrohungen nicht mehr nur „im Inneren“ wirken, reicht es nicht, sich auf die eigenen Systeme oder das Betriebsgelände zu konzentrieren.

Aktivisten, die sich über Social Media koordinieren, regionale Konflikte, die Standorte gefährden, oder Cyberkriminelle, die Daten im Darknet versteigern – diese Risiken entstehen oft außerhalb des direkten Einflussbereichs eines Unternehmens. Die Frage ist: Wie erkennt man diese Gefahren rechtzeitig?

Hier kommt OSINT ins Spiel. Anbieter wie Recorded Future oder Skopenow zeigen, wie öffentlich verfügbare Daten zu einem mächtigen Werkzeug werden können – egal ob zur Überwachung sozialer Dynamiken, geopolitischer Entwicklungen oder potenzieller Cyber-Bedrohungen.

Warum wichtig:

  • Frühwarnsysteme für Proteste, Unruhen oder Shitstorms.
  • Transparenz bei regionalen und globalen Risiken.
  • Erkennen von Datenleaks oder potenziellen Angriffen im Darknet.

Was tun?
Unternehmen sollten OSINT in ihre Sicherheitsstrategie integrieren – entweder durch spezialisierte Anbieter oder eigene Analystenteams, die mit modernen Tools arbeiten.

2. Robotik: Die neuen Sicherheitskräfte

Der Personalmangel ist nicht nur ein Problem in IT-Abteilungen – auch Werkschutz und Sicherheitsdienste haben schwer zu kämpfen. Die Lösung? Roboter.

Autonome Roboter patrouillieren Gelände, überwachen Gebäude oder analysieren Videodaten – schneller, effizienter und oft günstiger als menschliche Sicherheitskräfte. Mit der rasanten Entwicklung von KI sind diese Roboter mittlerweile mehr als fahrende Überwachungskameras: Sie können aktiv reagieren, verdächtiges Verhalten erkennen und sogar Gefahrensituationen entschärfen.

Anwendungsbeispiele:

  • Mobile Patrouillen: Roboter wie die von Ascento patrouillieren selbstständig und melden Anomalien.
  • Gefahrenerkennung: Roboter mit Sensoren und Kameras übernehmen Aufgaben in riskanten Umgebungen, zum Beispiel bei Bränden oder Chemieunfällen.
  • Rund-um-die-Uhr-Betrieb: Roboter arbeiten unermüdlich und sind oft günstiger als Schichten von Sicherheitskräften.

Warum es zählt:
Der Markt für Sicherheitsroboter wächst – und Unternehmen, die früh auf diese Technologie setzen, sparen Kosten und steigern ihre Effizienz. Die Herausforderung bleibt, diese Systeme nahtlos in bestehende Sicherheitsinfrastrukturen zu integrieren.

3. Zero Trust: Vertrauen war gestern

„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.“ Dieses Sprichwort trifft den Kern von Zero Trust – einem Sicherheitsansatz, der davon ausgeht, dass niemandem vertraut werden kann. Egal, ob es um Mitarbeitende, externe Partner oder Geräte im Netzwerk geht – jeder Zugriff muss authentifiziert und überwacht werden.

Zero Trust ist längst kein Trend mehr, sondern eine Grundvoraussetzung, um Cyber-Bedrohungen Herr zu werden. Besonders in hybriden Arbeitsmodellen oder Multi-Cloud-Umgebungen wird Zero Trust zur Baseline.

Wie es funktioniert:

  • Strikte Authentifizierung: Nur autorisierte Nutzer und Geräte erhalten Zugriff.
  • Mikrosegmentierung: Jedes System, jede Abteilung, jede Anwendung wird isoliert – ein Angriff breitet sich nicht aus.
  • KI-Unterstützung: Intelligente Systeme analysieren kontinuierlich das Verhalten von Nutzern und erkennen Anomalien in Echtzeit.

Fazit:
Alte Netzwerksicherheitsmodelle sind nicht mehr effektiv. Unternehmen, die nicht in Zero Trust investieren, riskieren, das nächste Opfer eines großangelegten Angriffs zu werden.

4. Deep Fake Identifikation: Fakten schützen

Manchmal wirkt es wie Science-Fiction, aber Deep Fakes sind längst Realität. Die Fähigkeit, Videos, Audiodateien und Bilder so zu manipulieren, dass sie täuschend echt wirken, öffnet Betrügern und Kriminellen Tür und Tor.

Warum Deep Fakes gefährlich sind:

  • CEO-Fraud: Fake-Videos oder -Audioaufnahmen von Führungskräften könnten Mitarbeitende zu folgenschweren Handlungen verleiten.
  • Reputationsrisiken: Ein Deep Fake, das falsche Aussagen oder Aktionen eines Unternehmens zeigt, könnte massive Schäden anrichten.
  • Desinformation: Die Manipulation öffentlicher Meinungen – ob bei Wahlen oder in der Wirtschaft – wird immer einfacher.

Lösungen:

  • KI-Tools wie Beyond Identity oder Resemble AI helfen, gefälschte Inhalte zu identifizieren.
  • Blockchain-Technologien könnten in Zukunft die Echtheit von Videos und anderen Medien verifizieren, indem sie digitale Signaturen erstellen.

Fazit:
Deep Fakes stellen nicht nur eine technische Herausforderung dar, sondern auch eine strategische. Unternehmen können sich nicht allein auf Tools verlassen – die richtige Mischung aus Technologie, geschulten Teams und klaren Reaktionsprozessen ist entscheidend.

5. Supply Chain Security: Die unsichtbaren Risiken

Lieferketten sind die Lebensadern moderner Unternehmen – aber auch ein massives Risiko. Große Angriffe wie der auf SolarWinds haben gezeigt, dass Cyber-Bedrohungen oft über Drittanbieter in ein Unternehmen eindringen. Aber auch in der physischen Welt können Lieferketten massive Sicherheitsprobleme verursachen: etwa durch Diebstahl, Sabotage oder mangelnde Transparenz.

Warum Lieferketten angreifbar sind:

  • Viele Drittanbieter haben schwache Sicherheitsvorkehrungen.
  • Intransparente Prozesse machen es schwer, Schwachstellen zu identifizieren.
  • Komplexe Lieferketten erschweren die Überwachung.

Was Unternehmen tun können:

  • Echtzeit-Monitoring der gesamten Lieferkette durch IoT- und Blockchain-Technologien.
  • Strengere Verträge und Audits, um die Sicherheitsstandards von Partnern zu prüfen.
  • Investitionen in Technologien, die Transparenz und Rückverfolgbarkeit fördern.

Fazit:
Supply Chain Security ist nicht nur ein Cyber-Thema, sondern betrifft auch die physische Sicherheit – von Transportwegen bis hin zu Lagerhallen. Wer hier Schwächen ignoriert, geht ein großes Risiko ein.


Der Blick nach vorn

Die Sicherheitswelt hat sich verändert. Alte Konzepte wie „Burgmauern“ bieten keinen Schutz mehr in einer Zeit, in der Bedrohungen komplex, global und oft unsichtbar sind.

Unternehmen brauchen neue Antworten: flexibel, vorausschauend und technologisch gestützt. Wer jetzt handelt, sichert nicht nur den Schutz seiner Werte, sondern schafft die Grundlage für Resilienz in einer unsicheren Welt.

Es ist Zeit, Sicherheit neu zu denken. Mal wieder…

Manuel Bohe

CEO
Manuel Bohé ist Ihr Ansprechpartner rund um die Themen Informations- und Cybersicherheit und berät unsere Kunden online und vor Ort.

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